Zeitschrift „Tyche“ in iTunes

Gerade flattert die Mitteilung des verantwortlichen Verlags Holzhausen (Wien) auf den Desktop, dass die wissenschaftliche Zeitschrift „Tyche“ mit dem Band 26 (2011; erschienen Februar 2012) erstmals auch als iBook im iTunes-Store erhältlich ist.

Ein erster flüchtiger Blick auf das Angebot in iTunes zeigt die Machbarkeit der elektronischen Konvertierung. Was aber aufstößt: Blocksatz ist eigentlich ein „no go“ in elektronischen Publikationen, die Möglichkeiten des Benutzers bei Umbruch-Veränderungen bei Seiten- und Schriftgröße erschweren ungemein die Akzeptanz des ersten optischen Eindrucks. Vielleicht kann die entsprechende CSS-Datei da überarbeitet werden und das Angebot auch ausgeweitet werden; denn es gibt nicht nur die Lesegeräte mit dem „i“ .

Papyrologie von der Straße?

Nachdem in den Geisteswissenschaften in den letzten Wochen Buchprojekte, die sich über Crowdfounding realisieren sollen, immer mehr Beachtung finden, hat nun die Papyrologie der Oxford University eine neue Facette, und dies nicht einmal ohne reale Erfolgschance, in die Wissenschaftswelt geworfen: ancientlives.org

Es geht um folgende Aufgabe: mangels ausreichender finanzieller Ausstattung haben die Papyrologen der Oxford University die bisher noch unveröffentlichten und (nicht erkannten) Papyri, die zum Ende des 19. Jahrhunderts und danach im ägyptischen Oxyrhynchos gefunden wurden, in einem Online-Projekt ins Netz gestellt und bieten jedem Interessierten an, sich kostenlos an der Entzifferung der Papyri  zu beteiligen. Dabei wird von Anfang an jeder »Stallgeruch« abgelehnt, d.h. vorhandene Griechischkenntnisse müssen gar nicht vorhanden sein; dagegen sollen durch Phantasie, Intuition und fehlendes Fachwissen einzelne Wörter der Papyri erkannt werden; diese werden dann mit einer Datenbank antiker Texte und Papyri online abgeglichen. Wenn die Trefferquote aus vermuteten und gelesenen sowie verifizierten Wörtern ausreichend zu sein scheint, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass der Papyrusfetzen erkannt werden könnte bzw. neue Papyri schon hinreichend erkannt werden, so dass eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dem nun erkannten Stück in nächster Zeit zu erwarten sei.

Der Ansatz ist interessant; ob er dann aber auch zu Erfolgen führen kann, werden die ersten wissenschaftlich fundierten Ergebnisse beweisen müssen.