Neues römisches Militärlager im Hunsrück

Angehörige des Instituts für Vor- und Frühgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben in den letzten beiden Jahren nahe des rheinlandpfälzischen Hermeskeil, ca. 30 km südöstlich von Trier gelegen, ein römisches Militärlager aus dem 1. Jh. v. Chr. entdeckt, teilweise ausgegraben und untersucht. Dabei liegt die Annahme nahe, dass es sich bei der Wallanlage um ein Lager handelt, das während des Gallischen Krieges (58-51 v. Chr.) als Operationsbasis gegen die benachbarten Treverer errichtet worden ist.

Der Grabungsbericht der Jahre 2010/2011 ist nun im Archäologischen Korrespondenzblatt 42.2 (2012) (Zusammenfassung) erschienen; daneben berichtet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz darüber wie auch der Focus und das Magazin GEO (non vidi) und Adrian Murdoch in seinem Blog "Bread and Circuses. Adventures in the later Roman Empire".

Nachtrag (11.09.2012)

Das Militärlager wird im SPIEGEL online, in der ZEIT, im Focus, in der Süddeutschen Zeitung erwähnt. Selbst nach »Down under«, allerdings nur knapp und un hat es das Militärlager geschafft.

Wenn man den Link aufmerksam liest, den der Stern seinem Bericht gegeben hat (http://www.stern.de/wissen/mensch/aelteste-roemer-garnison-in-deutschland-entdeckt-als-caesar-gegen-die-hunnen-kaempfte-1892643.html), darf man sich kopfschüttelnd abwenden, wenn nicht der Beitrag doch dem größtenteils entspricht, was die dpa an alle interessierten Redaktionen geliefert hat.

Neuerscheinungen 2012/3: Religionen im Partherreich

Mit einem Sammelband zu den Religionen im Partherreich wird nun die Reihe »Pietas« mit dem Band 5 fortgeführt. Hier sind zehn Beiträge deutscher und englischer Forscherinnen und Forscher (in deutscher bzw. englischer Sprache) zu den unterschiedlichsten Religionsthemen zusammengestellt, die dazu anregen, die »eurozentrische Brille« abzulegen und sich unvoreingenommen den Religionen und Strömungen des Nahen Ostens zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. nachchristlichen Jahrhundert zu nähern.

Die Beiträge im Einzelnen:

  • Peter Wick/Markus ZehnderIntroduction, 9 ff.
  • Dieter MetzlerAspekte religiöser Vielfalt im Partherreich, 17 ff.
  • Markus ZehnderReligionspolitik im antiken Vorderen Orient: Assyrer und Parther, 27 ff.
  • Linda-Marie GüntherSeleukidische Vorbilder der parthischen Münzikonographie, 53 ff.
  • Vesta Sarkhosh CurtisParthian Coins: Kingship and Divine Glory, 67 ff.
  • Meret StrothmannFeindeskinder an Sohnes statt. Parthische Königssöhne im Haus des Augustus, 83 ff.
  • Markus ZehnderReligious Dynamics in the Parthian Empire: The Cases of Hatra and Arbela, 103 ff.
  • Geoffrey Herman:The Jews of Parthian Babylonia, 141 ff.
  • Yaakov ElmanJewish Acculturation to Persian Norms at the End of the Parthian Period, 151 ff.
  • Marco FrenschkowskiFrühe Christen in der Begegnung mit dem Zoroastrismus: Eine Orientierung, 163 ff.
  • Peter BrunsWeltentstehung und Schöpfung bei Bardaisan von Edessa, 195 ff.
  • Index of Ancient Sources / Stellenregister,  209 ff.

 

 

 

 

Neuerscheinungen 2012/2

Nun ist es geschafft. Das 15. Buch in meinem Verlag ist erschienen. Dabei handelt es sich um ein Bautagebuch des Nachbaus eines frühkaiserzeitlichen Patrouillenschiffes aus der Hand der beteiligten Bootsbauerin Carolin Gross, dessen Vorlage noch im alten Jahrtausend im bayerischen Oberstimm (1994) gefunden worden ist und seitdem die experimentelle Archäologie, die nautische Archäologie, die Alte Geschichte und viele Bootsbauer-Fachleute beschäftigt.

Anlässlich des Jubiläums zur 2000. Wiederkehr der Schlacht im Teutoburger Wald (2009) hatten 2007/2008 Hamburger Althistoriker und Bootsbaulehrlinge den gelungenen Versuch unternommen, dieses Schiff aus Oberstimm, das nur noch in Bruchstücken aus dem Boden geborgen werden konnte, nachzubauen und ausführlichen Tests auf Seen und Flüssen in Deutschland zu unterziehen.

Während die Regensburger Althistoriker ein spätantikes, militärisch genutztes Fluss-Schiff erfolgreich nachgebaut und benutzt haben, wurde die Victoria, so ihr Name, in einer Hamburger Werft von Bootsbau-Auszubildenden und Wissenschaftler nach der frühkaiserzeitlichen Vorlage rekonstruiert. Damit konnte neben neuen Ideen und Bau-Korrekturen (im Vergleich zur Regensburger Lusoria) ein Schiff entstehen, das ungefähr 300 Jahre früher als die Lusoria von den Römern auf den Gewässern in den Provinzen verwendet wurde.

Seitdem hat die »Victoria« ihren Heimathafen auf dem See im westfälischen Haltern, nahe am Römermuseum und dem römischen Legionslager gefunden, wenn sie nicht auf deutschen Flüssen und Seen unterwegs ist.